Lesung mit Monika Helfer, Christoph Peters und Juliette Rousseau

Am 22. Januar laden das Institut français d’Autriche und die Deutsche Botschaft in Österreich anlässlich des Deutsch-Französischen Tages zu einer literarischen Begegnung mit drei Stimmen ein, die dem Schreiben über das Ländliche und den Formen der Darstellung von Mythen und Imaginationen, die das Landleben prägen, in der Literatur gewidmet ist. Die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer, der deutsche Autor Christoph Peters und die französische Autorin Juliette Rousseau, deren Werke von gemeinsamen Themen durchzogen sind: die Beziehung zur Erde und zum Lebendigen, die Weitergabe und die Familienfiguren, die die ländlichen Geschichten prägen. Durch die literarische und poetische Geste beleuchten ihre Texte die Fragen, die sich stellen, wenn man über die oftmals abgewerteten ländlichen Gebiete, die dort verinnerlichte Gewalt und die Beziehung zu den Ursprüngen spricht.
Die Moderation des Abends wird von Isaure Hiace gestaltet. Die Diskussion findet in deutscher und französischer Sprache statt und wird von Margret Millischer und Eveline Urban simultan übersetzt.
Biografien
Monika HELFER
Monika Helfer wurde 1947 im Bregenzerwald im Westen Österreichs geboren und lebt in der Provinz Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Kurzgeschichtensammlungen und Kinderbücher veröffentlicht. Ihr erster Roman Eigentlich bin ich im Schnee geboren, der 1977 veröffentlicht wurde, war der Beginn einer langen Reihe von Erzählungen, Märchen, Kindergeschichten und Theaterstücken. Ihre Werke wurden mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet: Monika Helfer erhielt das Robert-Musil-Stipendium und den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur in Österreich, außerdem wurde ihr der Schubart-Literaturpreis verliehen. Ihr Buch Schau mich an, wenn ich mit dir rede ! (Verlag Jung und Jung) wurde 2017 ebenfalls für den Deutschen Buchpreis ausgewählt. Sein Roman Die Bagage (ins Französische übersetzt von Dominique Autrand unter dem Titel Héritages, Editions Albin Michel, 2022), war im deutschsprachigen Raum ein großer Erfolg. Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, in der die Schriftstellerin ihre eigene Familiengeschichte auslotet, die mit den (unübersetzten) Werken Vati (2021), das das Leben ihres Vaters nachzeichnet, und Löwenherz (2022), das Leben ihres Bruders, fortgesetzt wird.
Christoph PETERS
Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar am deutschen Niederrhein in Nordrhein-Westfalen geboren. Er widmete sich zunächst den bildenden Künsten und wurde von dem Sammler, Künstler und Dichter Franz-Joseph van der Grinten unterrichtet. Von 1988 bis 1994 studierte er Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei den Künstlern Horst Egon Kalinowski und Günter Neusel. Fünf Jahre lang arbeitete er als Fluggastkontrolleur am Frankfurter Flughafen. Seit 2000 lebt er in Berlin und widmet sich ganz dem Schreiben und der bildenden Kunst. Zuletzt veröffentlichte er die Romantrilogie Der Sandkasten (2022), Krähen im Park (2023) und Innerstädtischer Tod (2024). In seinem Roman Dorfroman (Luchterhand Literaturverlag, 2020) erzählt er von der Zerrissenheit einer Familie und eines ganzen Dorfes im Rheinland in den 1970er Jahren durch das Aufkommen einer industriellen Landwirtschaft, die das bäuerliche Milieu verdrängt, und den geplanten Bau eines Atomkraftwerks. Sein Werk erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Friedrich-Hölderlin-Preis 2016, den Wolfgang-Koeppen-Preis 2018 und den Niederrheinischen Literaturpreis in den Jahren 1999 und 2022.
Juliette ROUSSEAU
Juliette Rousseau, die abwechselnd als Autorin, Journalistin, Übersetzerin, Herausgeberin und Aktivistin tätig ist, erforscht verschiedene Formen des Schreibens und deren emanzipatorisches Potenzial. Sie leitet die Poesie-Reihe des Verlags Editions du Common und hat kürzlich die beiden poetischen Erzählungen La vie têtue (2022) und Péquenaude (2024) im Verlag Cambourakis veröffentlicht. In Péquenaude gräbt sie die Verbindungen zwischen Körper und Territorium aus. Von der agroindustriellen Landschaft aus, in der sie lebt, hinterfragt sie die Ländlichkeit, Klassen- und Geschlechterfragen, die Industrialisierung, die Beziehung zu den Lebewesen, die Kindheit, die Traditionen und die Weitergabe.
Isaure HIACE
Isaure Hiace, geboren 1991, hat Literatur und Journalismus studiert. Sie ist seit 2017 Korrespondentin von Radio France und RFI in Österreich und arbeitet auch als Literaturkritikerin.
Margret MILLISCHER, Dolmetscherin und Übersetzerin.
Eveline URBAN, Dolmetscherin und Übersetzerin.
Termine
Palais Rohan
Praterstraße 38, 1020 Wien