Kultur

Alexandre Dumas ist vor 150 Jahren gestorben

Wer hat noch nie vom Grafen von Monte Cristo, der Königin Margot oder den drei Musketieren gehört (eigentlich sind es vier, aber das ist eine andere Geschichte...)? Alexandre Dumas, ein produktiver Schriftsteller, hat nicht nur Romane geschrieben; er ist auch Herausgeber zahlreicher historischer Berichte, journalistischer Chroniken, Gedichte, Theaterstück und Reiseerzählungen. Als wahres literarisches Genie könnte sein Leben selbst zum Gegenstand eines langen Romans werden, da seine Abenteuer so reich an Wendungen waren. 

Geboren in Villers-Cotterêts im Departement Aisne, verlor Dumas seinen Vater im Alter von vier Jahren. Er trat dank der großen Qualität seiner Kalligrafie in den Dienst des Notars seines Dorfes an. Mit 20 Jahren verlässt er sein Dorf und versucht sein Glück in Paris (mit nur wenigen Francs in der Tasche!). Das Leben dort erschien ihm wie eine Offenbarung: Er entdeckte die starke lebhaftige Pariser Literaturszene, die Comédie Française und das Vaudeville. Er wurde selbst Dramatiker und schrieb das Theaterstück La Chasse et l'Amour, das zu einem großen Erfolg wird. Sein Liebesleben ist häretisch und er hat mehrere außereheliche Kinder. Er reist viel und erzählt in seinen Reiseberichten von den Abenteuern, mit denen er konfrontiert wird, in der Schweiz, in Italien, Belgien, Deutschland und Spanien, später auch in Russland und Italien.

Dumas lebt in der Zeit der Entwicklung der Presse und schreibt seine berühmtesten Werke in Form von Fortsetzungsromanen: Die drei Musketiere erschien zwischen März und Juli 1844 in „Le Siècle“ was zu einer erheblichen Steigerung vom Verkauf der Zeitungen führte. Der Graf von Monte Cristo erscheint seinerseits in drei Teilen im „Journal des débats“ zwischen 1844 und 1846. Der Schriftsteller ließ sogar ein Schloss fernab des Pariser Tumults errichten das er das Schloss Monte Cristo nannte. Ein Gebäude von großem Stil, das von Hippolyte Durand entworfen wurde. Viele Bankette, Feste und Bälle wurden dort vom Hausherrn gegeben, der die hohe Pariser Gesellschaft gerne willkommen hieß.

Dumas lebt auf großem Fuß und auch wenn seine Vergütung für seine zahlreichen Fortsetzungsromane beträchtlich ist, droht ihm der Bankrott und er ist gezwungen seinen Besitz der schönen Burg von Monte-Cristo zu verkaufen. 

Politisch gegen Napoleon III. engagiert (und weil er seine Schulden nicht mehr bezahlen kann), geht er 1951 ins Exil nach Belgien. Er nutzte die Gelegenheit, um mit dem Schreiben seiner Memoiren zu beginnen. Danach schloss er sich Garibaldis Armee in Italien an, um an der Vereinigung der italienischen Halbinsel mitzuwirken. 

Schließlich starb Alexandre Dumas 1870 in Armut im Weiler Puys. Er wird der Nachwelt Texte hinterlassen, die Teil des Erbes der französischen und europäischen Literatur geworden sind, darunter Der Graf von Monte Cristo und Die drei Musketiere.

Der Graf von Monte Cristo, der schon oft auf die Leinwand gebracht wurde (vor allem 1954 mit Jean Marais in der Titelrolle), ist zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden. Diese Geschichte von Rache aber auch von Erziehung und Abstammung (Dantes Lehrzeit bei Abt Faria im Château d'If wird allzu oft vergessen!) taucht den Leser in die Intrigen der hohen Pariser Gesellschaft unter der Julimonarchie ein.